Handgestrickte Socken sind die
Schwerstarbeiter unter den Kleidungsstücken
Meine handgestrickten Socken nennen sich Strumpfsocken,
weil Schaft- und Fußlänge identisch sind.
Die Socken können auch von Diabetikern getragen werden.
An meinen handgestrickten Socken gibt's keine störende Naht.
Socken haben es nicht leicht. Die Hälfte unseres Lebens verbringen wir auf Füßen. Und an dieser Stelle des Körpers wird die Bekleidung am stärksten beansprucht. Die Qualität der Wolle ist also von entscheidender Bedeutung, damit die Füße geschützt werden und auch lange halten.
Material-Zusammensetzung
Die Garne bestehen aus einer Mischung Schur-/Merinowolle und unterschiedlichster Beimischungen wie Seide, Leinen, Angora, Bambus, Baumwolle, Hanf, Ramie oder Possum sowie Nylon zur Haltbarkeit. Auch Edelfasern wie Alpaka, Kaschmir, Mohair und Yak werden den Garnen beigefügt. Aus reinen Naturfasern lassen sich mittlerweile erstklassige Socken stricken.
Für Wollallergiker gibt es Socken ausschließlich aus Naturfasern
oder Polyacryl/Polyester.
Herstellung
An der optimalen Passform der Socken erkennt man deren Qualität. Sie müssen sich auf der Haut angenehm anfühlen, eng, aber nicht zu eng an den Füßen sitzen, da sie ansonsten verfilzen (aber nur an bestimmten Stellen und das kann aber auch vorm Durchscheuern helfen). Vor allem dürfen sie nicht am Fuß "rumschlackern".
Das Bündchen, die Ferse und die Spitze fertige ich in
speziellen Stricktechniken
So ist das Bündchen super elastisch und lässt sich dadurch sehr weit dehnen, es schneidet also nicht ein.
Die Ferse und Spitze sind so variabel, dass sie sich optimal anpassen können und es kein lästiges Verrutschen gibt.
Die Belastungszone Nr. 1, die Ferse, verstärke ich ebenfalls in einer speziellen Stricktechnik, damit die Socken sich nicht so schnell durchscheuern und länger halten.
Die Belastungszone Nr. 2, die Spitze, verstärke ich auf Wunsch ebenfalls.
Man kann sogar nur die Belastungszone Nr. 3, die Laufsohle, verstärken.
Für "besondere Füße", z.B. mit unterschiedlichen Fußlängen, mit hohem oder niedrigem Spann, breiter oder schmaler Ferse, bei einem ziemlich "großen Onkel", spitzen Füßen uvm. habe ich als Handstrickerin selbstverständlich eine "Stricklösung".
Bei "Auftragssocken" verwende ich manchmal an bestimmten Stellen der Socke sogar unterschiedliche Nadelstärken, damit sie an den Füßen der Auftraggeber wie eine zweite Haut sitzen. Das nennt man Maßarbeit.
Eigenschaften
Wolle hat ganz besondere Thermoeigenschaften, daher sollten die Socken direkt auf der Haut getragen werden.
Das heutige Sockengarn kann man auch als Klimaanlage für die Füße bezeichnen. Der Anteil Schur- bzw. Merinowolle in den Garnen ist ein natürlich nachwachsender Rohstoff mit einem ebenso natürlichen Lichtschutzfaktor.
Das Garn ist eine Eiweißfaser und besonders hautverträglich. Mittlerweile haben viele Sockengarne sogar einen Öko-Tex Standard 100.
Sockengarn bietet einen hohen Tragekomfort. Es besteht zu 85 % aus Luft, die sich in den eingeschlossenen Luftkammern der Wolle befindet.
Auf der Oberfläche der Fasern befinden sich feine Schüppchen, die mit Nachbarfasern filzähnliche, voluminöse Strukturen bilden. Daraus ergeben sich luftgefüllte Hohlräume, die sehr gut isolieren und Feuchtigkeit puffern können.
Die vorgenannten Eigenschaften sind bei Sockengarnen, die ausschließlich aus Naturfasern bestehen, ganz besonders ausgeprägt.
Selbstverständlich sind Socken elastisch, strapazierfähig, schwer entflammbar, hautsympathisch, formbeständig und saugfähig (können sogar bis zu 33 % ihres Eigengewichtes aufnehmen ohne sich nass anzufühlen).
Pflege
Siehe hierzu den Beitrag "Waschanleitung für Socken"
In meine handgestrickten Produkte fließt reichlich Erfahrung, Herzblut und Lebenszeit ein, die ich nicht verschwenden möchte. Das Material muss es wert sein, seine Zeit damit zu verbringen.
Handgestricktes ist ein Gegentrend zur globalisierten Billiger-, Schneller-, Mehr-, und Wegwerfkultur. Jedes handgestrickte Sockenpaar ist ein Unikat, es kommt nicht von der Stange.